Die Posaune

Die Posaune entstand in ihrer jetzigen Form bereits um 1450 in Burgund als Weiterentwicklung der Zugtrompete und ist neben der Violine eines der ältesten voll chromatisch spielbaren Orchesterinstrumente.

Weil eine Naturtrompete (Tromba) mit dem Grundton b eine unhandliche Länge von etwa 1,37 Meter aufweist, wurden die Instrumente in S-Form gebogen, gerollt oder in „Brezelform“ hergestellt.

Der englische, französische und italienische Name des Instruments trombone bedeutet wörtlich nichts anderes als „große Trompete“. Der deutsche Name entwickelte sich aus der altfranzösischen Bezeichnung „buisine“.

Die Posaune besteht aus einem S-förmig gebogenen zylindrischen Rohr, in das an einem Ende ein Mundstück eingesetzt wird und das sich am anderen Ende zum Schalltrichter öffnet (auch: Stürze oder Schallbecher).

Alle Bauformen der Posaune werden mit einem Kesselmundstück gespielt.

Dank ihrer Mensur klingen die Töne der Posaune härter als bei den Instrumenten der Bügelhornfamilie, die ein sanfteres Klangvolumen zeigen. Die Mensur wirkt sich auch auf die Schallenergie aus. So wird der Schall bei einer Posaune stärker gebündelt als beispielsweise bei einem Tenorhorn.

Der Ton entsteht wie bei allen Blechblasinstrumenten durch die Vibration der Lippen des Spielers am Mundstück zur Anregung stehender Wellen in der Luftsäule des Instruments.

Die dynamische Spannbreite liegt bei etwa 37 dB. Die Schallpegel nehmen in allen Dynamikstufen zur Höhe hin zu. In 16 Metern Entfernung erreichen die Werte beim pp (pianissimo) 40 dB in der Tiefe und 70 dB in der Höhe. Die Werte im ff (fortissimo) liegen bei 85 dB und 100 dB. Am Ohr des Spielers erreicht das Instrument Spitzenwerte von über 115 dB.

Bauformen und Stimmlagen

Unter einer Posaune versteht man im Allgemeinen eine Zugposaune. Die Ventilposaune (siehe unten) bildet eine Sonderform.

 

Der Zug dient der Tonhöhenänderung, da durch Hinausschieben die Luftsäule verlängert wird. Er besteht aus den beiden über einen Quersteg verbundenen Rohren des Innenzugs und dem U-förmigen Außenzug, in der Regel mit Wasserklappe. Die Innenrohre sind am Ende zum Schuh etwas größer im Außendurchmesser und berühren hier fast den Außenzug. Der Zug muss regelmäßig „geschmiert“ werden.

 

Die Posaune besitzt in der Regel sieben Zugpositionen (auch: Lagen), die sich jeweils um einen Halbton unterscheiden. Der Zug kann stufenlos verschoben werden, so dass die Posaune als einziges Blechblasinstrument von einer Tonhöhe zu einer anderen „gleiten“ kann.

 

Wie bei allen gängigen Blechblasinstrumenten kann die Stimmung der Posaune über einen Stimmzug kalibriert werden. Er befindet sich in der Regel im hinteren Bogen vor dem Schallstück. Diese Anordnung ist kostengünstig und mit geringem Aufwand zu realisieren.

 

Die heute am weitesten verbreiteten Stimmlagen sind die Tenor- und Bassposaune. Vergleichbar anderen Instrumenten der Renaissance wie etwa der Blockflöte wurde die Posaune historisch jedoch in allen Stimmlagen von Piccolo bis Kontrabass gebaut.

Beim Einstiegsalter gelten ähnliche Grundsätze wie beim Waldhorn und den anderen Blechblasinstrumenten. Insbesondere für Kinder, die infolge ihrer Armlänge die äußersten Zugpositionen noch nicht erreichen können, bringen verschiedene Hersteller in jüngster Zeit die wiederentdeckte Bauform der B/C-Posaune mit Sekund-Verkürzungsventil (und meist mit nur sechs Zugpositionen) auf den Markt, beispielsweise Günter Frost, Thein, Helmut Voigt und Yamaha („Kompaktposaune“).

Zunehmend werden als Erstinstrument für junge Posaunen-Anfänger auch Alt-Posaunen eingesetzt. Da die in Es stehenden Instrumente aufgrund ihres Tonumfanges deutlich kleiner als die üblichen Tenor-Posauenen sind, sind schon Kinder ab ca. sechs Jahren in der Lage, auf einem solchen Instrument zu lernen. Als mögliche Schwierigkeit ergibt sich daraus, dass beim späteren Umstieg auf die Tenorposaune die zu den einzelnen Zügen gehörenden Töne umgelernt werden müssen. Zum Teil wird aus diesem Grund transponierend gelehrt: jeder Ton klingt dann eine Quarte höher als er benannt wird; auf der Tenorposaune ergibt sich dadurch später ohne Umlernen die Übereinstimmung von Notenname und klingendem Ton.

Anforderungen

Dem Unterricht vorangehen sollte allgemeine Musikerziehung, dies ist aber nicht zwingend notwendig. Ein gutes Gehör ist sehr wichtig.